»Ein sympathisches Potpourri.«

11 Freunde



»Kult-Klassiker. Eine echte Liebeserklärung, gespickt mit vielen Fakten, amüsanten Begebenheiten und Situationen die beim Lesen zu Tränen rühren.«

echo-nord.de






111 GRÜNDE, DEN FC ST. PAULI ZU LIEBEN

EINE LIEBESERKLÄRUNG



»Würde ich dich, lieber Leser, der du dieses wunderschöne Buch von der Freundin eines Halbbruders deines Onkel Manfreds geschenkt bekommen hast, und der du nun auf dem Klo sitzt und darin schmökerst, dazu nötigen, die Augen zu schließen und dir einen Fußballer vorzustellen, keinen konkreten, sondern so ganz allgemein irgendeinen, den typischen Fußballer sozusagen, vermutlich käme eine Mischung aus Wayne Rooney, Marco Reus und Manfred Kaltz heraus, vielleicht noch mit einer Prise David Beckham. Zumindest käme alles Mögliche dabei heraus, aber ganz sicher niemand, der so ähnlich aussieht wie Philipp Lahm.

Philipp Lahm kann man sich eher als Informatiker vorstellen oder als Verkäufer in einem Technik-Markt, wo er einem die Vorzüge von elektrischen Saftpressen und Nasenhaar-schneidern erläutert. Allein schon die Stimme weckt im Gegenüber ja oft den Beschützerinstinkt, gefolgt vom instinktiven Abtasten der Taschen nach Hustenbonbons. Aber dass jener sympathische, noch immer junge Mann Fußballer ist, wäre ganz sicher nicht der erste Gedanke, der einem bei seinem Anblick käme. Denn niemand könnte wohl kaum weiter entfernt sein vom Klischee des Vokuhilatragenden, mit unzähligen Tribals übersäten und Witze über Untenrum machenden Fußballers als Philipp Lahm.

Und doch war – und vermutlich ist er es auch immer noch – Philipp Lahm ein überragender Fußballer und einer der Sympathieträger des FC Bayern München, und wenn schon jemand von dort zu uns kommen sollte, und es als wahrscheinlich gilt, dass Mehmet Scholl nicht mehr zurückkommt, dann würde man sich doch Philipp Lahm wünschen, der sich sicher gut am Millerntor machen würde. 

Das dachte man sich auch beim FC St. Pauli, und machte Lahm dann tatsächlich nach dessen Karriereende im Sommer 2017  ein verlockenden Angebot. Sogar ein Trikot legte man der Offerte bei, wollte dann aber wohl auch einen Leistungsnachweis mit Laktatwerten haben. Lahm soll sich sehr über das Angebot gefreut haben – lehnte es am Ende dann aber doch leider ab.


Es ist nicht das einzig skurrile Angebot in der Geschichte des FC St. Pauli. Schon in den Siebzigern wollte man Günter Netzer verpflichten, und 2003 hieß es dann tatsächlich ernsthaft Paul Gascoigne käme ans Millerntor. Doch am Ende kam – leider – niemand der Genannten. Aber es bleibt abzuwarten, wann das nächste Gerücht aufkommt. Ronaldo, kannst du uns hören? .«



Sven Amtsberg »111 Gründe, den FC St. Pauli zu lieben«. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin.