02. Oktober 2025, 20 Uhr

DIE WAHRHEIT ÜBER EIMSBÜTTEL

Stadtführungs-Entertainment mit Lars Dahms und Sven Amtsberg

START: Eimsbütteler Park »Am Weiher«, vor dem Magic Weiher

Der Eimsbüttel, nach dem das Viertel heute ehrfurchtsvoll benannt ist, war ein Vulkan, den man lange nicht ernst genommen hat. Allein schon die Bezeichnung drückt es aus: Büttel vom norddeutschen Büddel, und Eims heißt in Norddeutschland etwas, was lustig riecht. Man spottete über diesen kleinen, keine zwei Meter hohen Vulkan, von dem niemand glaubte, dass er je würde ausbrechen können. Zu klein, zu schmächtig wirkte er. Kaum tief. Eher ein Hügel, der gerne ein Vulkan wäre, wie es im gleichnamigen Kinderbuch »Eimsbütti schrumpft« heißt. 


Die Leute kamen hierher, setzten sich übermütig auf den Rand des Eimsbüttels und ließen die Füße in die überschaubare Tiefe baumeln. Picknickten dort und schmissen respektlos Speisereste hinein. Früher war es einmal auch Brauch, dort Tiere zu opfern, in dem man sie hineinwarf. Aber da der Vulkan nicht tief war, sprangen sie oft in den Nächten wieder raus. Zumindest nahm man das an… 


Viele Jahre lag der kleine Vulkan inmitten der Stadt, dort wo sich heute der Eimsbüttler Park befindet. Lag da, traurig, und nur manchmal in den Morgenstunden, von den meisten jedoch unbemerkt, puffte etwas Rauch aus der Tiefe und roch nach Bratwurst oder Mett. Niemand wusste es zu schätzen, dass man einen Vulkan besaß – der einzige Norddeutschlands –, stattdessen fuhren die Leute im Urlaub zum Vesuv oder zum Eyjafjallajökull. Lachten dann bei ihrer Rückkehr noch mehr über den schmächtigen Eimsbüttel. 


Zumindest bis zu jenem Tag, an dem man bis nach Pinneberg ein lautes Grollen vernehmen konnte. Stundenlang, bis dann der kleine Eimsbüttel begann, brätartige Lava zu spucken. Mehr und mehr. Unmengen waren es, die sich dann in einer beigen, fleischigen Masse über den Stadtteil ergossen und alles unter sich begruben. 


Der Stadtteil wurde dabei komplett zerstört. Man baute ihn wieder auf, aber ganz so schön wie früher hat man es nicht hinbekommen. Den Vulkan trug man ab und baute stattdessen einen Weiher dort. Nur sein Name ist geblieben: Eimsbüttel. Denn man benannte diesen Hamburger Stadtteil, der einst Atlantis hieß, um, in Gedenken an den Vulkan und verspäteten Respekt.

Eintritt: 10 EUR. Kein Vorverkauf. Tickets am Abend der Veranstaltung direkt vor Ort.