21. DEZEMBER 2023

SPECIAL: DIE WAHRHEIT 

ÜBER LÜBECK UND WEIHNACHTEN

Fiktives Stadtführungs-Entertainment mit Lars Dahms und Sven Amtsberg

20 UHR, Burgtor



Weihnachten ist in Wahrheit eine Erfindung Lübecks. Man hätte auch alleine drauf kommen können, drückt Weihnachten doch all das aus, wofür Lübeck nun einmal steht: Überschwang und Größenwahn.


Dauerten andere Feste bis dahin nur einen Tag lang, so erdachten die puppenlustigen Lübecker ein Fest, das zwei Tage ging, und bei dem man in der Nacht zuvor schon anfing vorzuglühen. Und als wäre das nicht schon doll genug, gab es noch eine Art Vorfest ein paar Tage zuvor – in den Anfangstagen Fakolaus genannt, nach der dann gereichten Lübecker Spezialität Fanta-Korn, aus dem später dann, als die Magenbeschwerden begannen, Nikolaus wurde, wegen Nierentee-Korn. 


Der Lübecker war schon immer ein Naturmensch, man riecht es ja noch heute, lebte draußen und trug meist nicht viel. Die Haut war vor Kälte rot, das Haar war lang und weiß gefroren, doch mit Alkohol war immer Sommer, wie es in Lübeck so schön heißt. Vornehmlich Wein, daher der Name des Festes. Heute stellt man aus Rücksicht auf die Gepflogenheiten der Gesellschaft den roten, nackten Leib des Lübeckers mit Mänteln nach und Jutesäcken. Gedenkt so den Vorfahren.  


Das Haus war damals noch nicht erfunden, man lebte draußen inmitten der Tannen, die früher das Gebiet Lübecks überzogen und zu einem dichten Forst machten. Doch der Lübecker, dem man noch heute einen Hang zu Zierat und Tüddelüt nachsagt, war damals schon auf Gemütlichkeit bedacht. Man schmückte die Bäume, sorgte mit Kerzen für ein wenig Licht im Dunkel des Marzipanwaldes und beschenkte sich mit Tieren und Selbstgebasteltem aus dem Schoße von Mutter Natur. 


Heute ist Weihnachten eins der beliebtesten Feste der Welt geworden, und selbst Prominente feiern es wie selbstverständlich. Doch denkt dabei auch nur einer mal an Lübeck? Nein. Das wollen wir mit dieser Stadtführung ändern. 


Nichts, was Sie in dieser Stadtführung über Lübeck und Weihnachten erfahren, stimmt. Alles ist erstunken und erlogen. Aber was soll man auch machen, wenn es Bauwerke und Plätze gibt, die zwar wunderwunderschön sind, aber an denen nie etwas von Bedeutung geschehen ist? Eben. Wir wollen gerade diesen historischen Nichtsnutzen Beachtung schenken.



  Der Eintritt ist diesmal frei. Weihnachten steht ja vor der Tür.



Dieses Projekt wird vom Kulturfunken gefördert